Brixhouse & Felix - RÜBERMACHEN

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Erscheinungsdatum

13.07.2008

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  • am 13.07.2008 19:35
    rü|ber|ma|chen (ugs.; früher auch für aus der DDR in die Bundesrepublik überwechseln)

    Unser Beitrag ist weniger Remake als Revival und entstand aus einer stimmungsvollen Idee, die dann immer weiter gesponnen wurde, bis sie uns selbst über den Kopf wuchs und sich in ein einem sehr kurzen, etwas wirren Film entlud.
    Ungeschickterweise gab es von unserer Seite schon kleinere Ausführungen und Erklärungen zum Film - angeregt von dem wunderbaren Text im Programmheft brennen wir nun aber vielmehr darauf eure ganz eigenen Gedanken, Kommentare, Interpretationen und natürlich Kritiken lesen zu dürfen!

    Quicktime, etwa 50MB

    YouTube, vergleichsweise dunkel

    Wer kann, sollte sich die Zeit für die größere (und deutlich hellere!) Version nehmen! :)
  • am 13.07.2008 20:35
    Ja...
    Ein sehr ernstes Thema und gleichzeitig eins, welches einen unweigerlich zum nachdenken anregt. Aber erst, nach dem man den Adrenalin-Spiegel etwas sinken hat lassen, wieder etwas atmen kann und sich dann etwas alleine und einsam fühlt.

    Rübermachen...
    En uneigenwilliges Wort dafür, dass man nicht bloss eine Grenze übwinden muss, nein, sondern vielmehr ein Psoydonym dafür, dass man entweder sein Leben lässt um über den Todesstreifen zu flüchten, oder den Rest seines Lebens reisen kann wohin man will, sagen kann was man wil...

    Rübermachen...
    Macht auch nicht gerade eine halbe Community "rüber"?
    Rüber, aber wohin? Was erwartet einen da, in der Fremde, in der unbekannten, die einem jedoch soviel besseres verpsricht?

    Rübermachen...
    und alles auf eine Karte setzen? Wobei doch die allemeisten nicht drüben, und nicht hier sind, sondern für immer in der Mitte verloren gegangen sind?
    Oder etwas doch nicht?

    Eigentlich kann man Rübermachen gar nicht in Worte fassen. Eigentlich kann man den Film nicht bewerten, oder darf es nicht. Und wenn - darf man als unbeteiligter ein solches Thema bewerten? Darf man das, obwohl man niemals rübermachen musste, weil man schon drüben war? schon viel Später in drüben geboren ist?
    Schlussendlich darf man es, denn ihr habt mit diesen Beitrag das errreicht, was eigentlich kein anderer Brickfilm mit ernstem Hintergrund erreicht hat:
    Er kann ernst genommen werden, ohne dass er unweigerlich komisch wirkt, ohne dass man mit dem Finger drauf zeigt "guck mal, Lego...". Nein, ihr habt einem ernsten Thema gebürend Würde belassen auch als ernst wahrgenommen zu werden OHNE den Moralischen Zeigefinger zu heben.

    Und aus diesem Grunde habe ich - erst als ich auf der leinwand sah - gedeacht, dass ihr damit dem Mirko den Schneit abkaufen könnt. Auf jeden Fall in "Konkurenz" (wenn ich das jetzt mal so sagen darf..) treten könnt.
    Es sollte nicht sein, doch habt ihr mit eurem Film einen bleibenden Eindruck geschaffen. Ob nun steinchen-animiert oder nachbearbeitet - und DAS ist das was Zählt, das kann euch keine Jury nehmen

    Aber hey:
    Wo bleibt der brick-Cinema-Link=???????????
  • am 13.07.2008 20:42
    "Ich hatte den Eindruck, dass sei gar nicht richtig gemacht, sondern am PC nachbearbeitet, das kann ich gar nicht bewerten"

    Ne, Spaß beiseite:

    Ein sehr gut gelungener ernster Film, der bestimmt auch nachdenklich macht (mich zumindest).
    Jetzt hab ich auch endlich alles erkennen können!!! (Welcher Idiot auch immer die Tür aufgemacht hat )
  • am 13.07.2008 22:21
    Der Film war einer meiner Favoriten, nicht für den Publikumspreis oder den der Jury, dafür schien er mir zu kurz und zu experimentell, aber für den Brickfilmerpreis. Wie Mario schon schreibt schafft er es, ein ernstes Thema zu behandeln, ohne es der Lächerlichkeit preiszugeben. Und das schafft er, indem er auf sehr clevere Art und Weise mit dem Wechselspiel zwischen unserer Realität und der Realität der Minifigs umgeht.

    Machen wir uns nichts vor: Wir haben uns zwar an Minifigs gewöhnt, aber auf normale Leute wirken sie putzig, immer, und auch dann, wenn sie ernste Gesichter tragen. Der Film zeigt sie an zwei Stellen offenbar bewusst nicht: während der Flucht im Scheinwerferlicht und als der Schuss fällt.

    Im Scheinwerferlicht sehen wir stattdessen Realfilm, der so stark und dabei stilecht verfremdet ist, dass er nicht stört oder seinerseits komisch wirkt. Lego ist normalerweise ja nicht einfach ein Abbild der Realität mit geringer Auflösung, vielmehr handelt es sich um eine spezifische Art der Abstraktion, die bestimmte Eigenschaften der Menschen und Gegenstände gezielt beibehält, andere ignoriert, naturgemäß auf sehr kindgerechte Art. In der Mosaikszene werden Eigenschaften dagegen rein nach Größe aussortiert. Das Ergebnis ist uns auf eigenartige Weise fremder als die Minifigs - wohl kaum jemand wird sich mit den Schemen die man dort sieht identifizieren -, andererseits ist es Realfilm. Wir merken plötzlich, dass das was dort dargestellt wird Realität war und ist. Die Figuren werden nicht etwa gleich auf einer Lego-Banane ausrutschen, ihnen wird etwas wichtiges und reales passieren.

    Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr habe ich den Eindruck, dass mich Brixhouses Beitrag "Made in two days" vom letzten Jahr unbewusst zu den Film-im-Film-Szenen in "Remake" inspiriert hat. Der Film hat damals schon eine Menge Eindruck auf mich gemacht, obwohl ich ihn nicht verstanden hatte. Aber ich hatte plötzlich das Gefühl, dass wir fast alle noch viel zu sehr der Filmsprache von Hollywood-Filmen hinterherlaufen, wo die Zukunft des Brickfilms eigentlich auch ganz woanders liegen könnte und es doch in der Filmwelt noch so viel mehr gibt. Genau solche Experimente brauchen wir noch viel mehr. Rübermachen ist wieder so eines.

    Zu der "Mogelei" mit den Steinen: ich hatte ja nach der Steinerei gesagt, dass Michel Gondry in seinem Video ebenfalls so vorgegangen ist, dass er nur Teile tatsächlich mit Lego animiert hat. Hier kann man sich das Making-Of ansehen:
    http://de.youtube.com/watch?v=JzebYFxuB-A
    Am Anfang (0:42) wird gesagt, dass Teile am Computer entstanden sind, aber zu sehen ist immer nur, wie sie auch die flächigen Teile aus Lego bauen. Ich bin mir jetzt nicht mehr so sicher.

    Mirko
  • am 14.07.2008 09:47
    Für uns war euer Film auch mit unter den besten (aber das hab ich euch ja auch schon auf der Steinerei gesagt)
    Wir finden, dass ihr ein ernstes Thema klasse umgesetzt habt, das - wie es auch schon andere beschrieben haben - mit der generell etwas niedlich anmutenden Legofigur, trotzdem nicht in ein falsches Licht gerückt wird.
    Ein Film, der inhaltlich etwas anfasst, wo man zuerst denkt, dass man das nicht mit Lego umsetzen kann, ohne womöglich ins Lächerliche abzutriften. Das habt ihr durch die Stimmung und auch den sehr sorgfältigen Einsatz von Licht hervorragend gelöst.
    Und: Mit einem offenen Schluss, der zum Nachdenken anregt...

    Kurz gesagt:
  • am 21.07.2008 08:59
    Der Film gefiel mir sehr gut!
    Besonders die Umsetzung eines so ernsten Themas und eine so spannungsgeladene Situation mit dauergrinsenden LEGO-Männchen zu schaffen fand ich sehr beeindruckend.
    Leider habe ich die die ganze Geschichte erst mit der Erklärung richtig verstanden.

    Insgesamt großartiger Film!
  • am 21.07.2008 20:42
    Jetzt in der Quiqtime version und ganz abgedunkeltem Zimmer habe ich deutlich mehr erkennen können als auf der Steinerei oder in der version zum abstimmen.
    Ich finde es ist ein großartiger Film.
    Von den Brickfilmen die Ich kenne ist Rübermachen auf jeden fall derjenige, der am wenigsten in der Lego Welt spielt und am besten mit Licht und schatten eine sehr finstere Stimmung erzeugt.
    Auch die Kombination aus Lego und realer welt in Form von Bäumen und Grenzanlagen ist sehr eindrucksvoll eingesetzt.
  • am 09.08.2008 15:21
    Ich will hier nicht viel übder den Film schreiben, ausser das ich ihn gut finde.
    Er hat mich echt berührt und zugleich fasziniert. Ihr habt was geschaft was bisher eigentlich noch kein Brickfilm in meinen Augen so gut hinbekommen hat.
    Großes Lob von mir!

    Markus

    Eine Sache würde mich noch intressieren. WIe habt ihr das mit den Steinen als Pixel gemacht. Das fand ich cool. Doch nicht etwa alles per Hand oder?
  • am 09.08.2008 15:34
    Ist alles mit dem Computer gemacht worden. Wenn alles glatt läuft, gibts demnächst ein Video-Tutorial darüber.
  • am 09.08.2008 17:36
    Was mir beim Xten mal gucken auffällt, ist dass ja 2 Leute flüchten. Aber am Ende nur einmal geschossen wird. Die Frage die sich nun stellt ist, was mit der 2ten Person ist...

    Markus